Medienberichte
Jahr für Jahr einmalig
Kolumne "Entkorkt", Bieler Tagblatt vom 6. Mai 2013
«In dritter Generation» steht auf dem Rücketikett der Produkte vom Weingut zum Twannbach. Aber bereits Adrian Klötzlis Urgrossvater war als Direktor des Propfhüslis mit dem Bielerseewein eng verbunden. Adrian übernahm das Gut 2007 von seinem Vater. Die damals 1,8 Hektaren hat er inzwischen auf 2,5 vergrössern können und auch den Rebsortenspiegel hat er verändert. «Ursprünglich hatten wir rund zwei Drittel Chasselas, heute verarbeiten wir 1/3 Chasselas, 1/3 Pinot Noir und 1/3 Spezialitäten», erzählt er. Zu Letzteren gehören einige noch wenig bekannte Neuzüchtungen, wie etwa der Cabernet Jura. «Diese Sorten bieten einige Vorteile», erklärt Klötzli. «Sie sind früh reif und bieten eine gute Pilzresistenz. Ich habe sie mittels Surgreffage gezogen. Dabei setzt man eine Knospe in einen bestehenden Stamm, wodurch man bereits nach zwei Jahren vollen Ertrag hat.»
Das so gewonnene Traubengut gelangt meistens in die «Cuvée Unique». «Das Konzept dieses Weines ist, dass er jedes Jahr anders ist, eine Assemblage, die ich jeweils neu definiere», erklärt Klötzli, «eben eine Cuvée Unique». 2010 besteht sie aus einer Partie Merlot und Gamaret, einer Partie Neuzüchtungen, darunter verschiedene Cabernet-Kreuzungen, und einer Partie Pinot Noir. Diese drei Teile wurden getrennt vinifiziert und 16 Monate in gebrauchten Barriques ausgebaut.
Der resultierende Wein zeigt ein dunkles Granatrot mit Violettreflexen und duftet intensiv würzig und rotfruchtig. Am Gaumen zunächst sehr elegant und feinfruchtig, offenbart er dann eine mächtige Komplexität mit Noten von Cassis und Peperoni. Schöne Tannine zeigen am Schluss ein beträchtliches Potenzial. Er bereitet bereits jetzt Trinkspass, kann aber gut und gerne noch drei weitere Jahre zulegen. Adrian Klötzli empfiehlt den Wein, der im Jahr 2010 den Namen einer seiner Töchter erhielt, zu einem guten Stück Fleisch. Neben der Cuvée Unique hat Klötzli verschiedene klassische Bielerseeweine im Angebot, mehrere Chasselas (darunter auch einen Non filtré) und Pinot Noirs sowie einige weisse Spezialitäten. Nicht zu vergessen ist sein berühmter Süsswein «Le Rêve», der regelmässig Auszeichnungen gewinnt.
Jürg Freudiger
Der Weinbeeren-Wein
Kolumne "Entkorkt", Bieler Tagblatt vom 22.August 2011
«Schon als Kind liebte ich Weinbeeren. Meine Mutter konnte sie verstecken, wo sie wollte, ich habe sie immer gefunden», erzählt Adrian Klötzli mit einem verschmitzten Lächeln.
«Weil ich diese Dörraromatik mochte, war ich im Jahr 2000 wohl der erste der Gegend, der einen Süsswein herstellte.» Für seinen «le rêve» verwendet Klötzli Riesling-Sylvaner für die Fruchtnoten, Pinot noir für die Struktur, die Säure und die goldige Farbe und Sylvaner zum Abrunden. Die Trauben werden spät geerntet, etwa zwei Wochen nach der eigentlichen Lese. Sie werden vier bis sechs Wochen lang in Holzkisten im Betrieb getrocknet, bis sie wie Weinbeeren aussehen. Beim Pressen erhält Klötzli aus 100 kg Trauben lediglich 25 Liter dickflüssigen Saft. Die normale Ausbeute beträgt 75 Liter. So entsteht das Konzentrat der Traube. Dieses steckt Klötzli noch elf Monate ins Eichenfass. Sein Süsswein ist typisch goldfarbig, duftet nach gedörrten Früchten und schmeckt nach Aprikosen, Akazien und Honig. Den Wein zeichnet eine dominante, aber feine Süsse aus, die eine diskrete Säure als Kontrast erst richtig zur Geltung bringt. Kein Wunder erhielt «le rêve» an der Expovina eine Goldmedaille und gehört zu den 300 besten Weinen der Schweiz – von 50 000 an 34 Wettbewerben degustierten Weinen. Er darf deshalb das Gütezeichen «Best of Swiss Wine» tragen. Noch immer kämpfen Süssweine mit einem schwierigen Image und gelten oft als zu süss. Jenen, die solche Vorurteile hegen, raten wir, den «rêve» mit einem Schimmel- oder Blaukäse oder mit schwarzer Schokolade zu kombinieren. Sie werden den Mund halten und ihn erst wieder öffnen, um den «rêve» pur zum Apéro zu trinken.
Jon Andrea Florin
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